So, ich mache hier einfach mal den Anfang mit einer Antwort

So richtig angefangen zu leben habe ich eigentlich erst, als ich mit der Schule fertig war und anfing zu studieren, und mir ein wichtiger Teil meines Lebens nicht mehr permanent signalisiert hat, dass ich dumm und irgendwie komplett "falsch" sei.
An der Uni habe ich angefangen dem überraschend positiven Feedback sowohl gegenüber meiner Person als solche, als auch gegenüber meinen Fähigkeiten und meiner Meiung zu trauen und zu glauben. Das führte dazu, dass ich mich mehr mit mir auseinandersetzte. Mein Mann hatte schon damals einen Fabel für Persönlcihkeitstest und Typologien, womit er mich ansteckte. Das brach eine regelrechte Flut in mir los. Je mehr ich mich selbst kennenlernte, desto mehr begann ich neue Fähigkeiten an mir wahrzunehmen und wertzuschätzen. Auch meine Empathie war nicht länger Gegenstand von Hänseleien oder Ablehnung, sondern wurde im Kontext sozialpädagogischer Schlüsselqualifikationen als außerordentlich wichtig und wertvoll angesehen. (Ich habe drei Jahre lang in Lüneburg Sozialpädagogik studiert).
Das machte mir unglaublich viel Mut. Die Zeit verging, ich musste das Studium aufgrund eines Burn-outs abbrechen, war erst krank, dann arbeitslos und fasste dann aber doch als Sozialarbeiterin an einer Gesamtschule beruflich Fuß. Immer wieder suchte ich nach effektiven Methoden oder Techniken nicht wieder auszubrennen, aber auf der anderen Seite auch nicht abzustumpfen. Denn meine hohe Sensibilität ist nach wie vor eines der wichtigsten Instrumente meiner Arbeit. Da ich im christlichen Bereich viel "unterwegs" bin, traf ich vor ca. 1 1/2 Jahren auf das Buch "Lastentragen - die verkannte Gabe" von Dirk und Christa Lüling. Und obwohl ich, im Laufe der Jahre immer mehr über mich erfahren hatte, waren es doch immer nur einzelne Puzzlestücke, die nie ein komplettes Bild ergaben. Erst nachdem ich das Buch gelesen, im Internet recherchiert hatte, einige Selbstets gemacht hatte (zugegeben, die waren eher pro forma

), wusste ich: hier bin ich angekommen.
Nicht nur ich bin eine HSP, auch mein Mann ist einer. Was wir als Bereicherung in unserer Ehe empfinden

Da wir beide der englsichen Sprache mächtig sind, kauften wir uns das "Workbook for HSP's" von Elaine Aaron. Die dort beschriebenen Tipps und Techniken empfinden wir als sehr hilfreich und alltagstauglich - aber dies soll keine Schleichwerbung für bestimmte Bücher sein!

Das Ganze hat noch weitreichendere Folgen, denn ich habe mich, seitdem ich das Studium abbrechen musste, immer wieder gefragt, wie es für mich berufsqualifizierend weitergehen soll. Und ich bin mittlerweile zu dem Entschluß gekommen, dass Sozialpädagogik für einen bestimmten Lebensabschnitt das Richtige für mich war, aber zum kommenden Sommersemester habe ich mich an einer Fernuniversität für Psychologie eingeschrieben - und auch das fühlt sich endlich "richtig" an!

So, nun bin ich schon ganz gespannt auf Eure Geschichten

Alles Liebe,
Eure Christina